Leben im Frust gehört zum guten Ton
Wie viele Menschen kennst Du, die immer wieder am Jammern sind, am sich beklagen, die regelrecht ein Leben im Frust führen?
„Es regnet zu viel; es regnet zu wenig; das Essen ist zu fett; mein Nachbar zu laut; ich muss immer für die Anderen arbeiten; die Bahn hat doch ständig Verspätung…“
Wenn Du Dich umhörst, wirst Du leicht den Eindruck bekommen, Jammern und Frust sind das Öl für den Motor unseres Lebens.
Alle tun es. Und was alle tun, kann so falsch nicht sein. Also sollten wir schauen, dass wir auf den Zug aufspringen, den Anschluss nicht verpassen (was ja nicht so schwer ist, denn „die Bahn hat ja immer Verspätung“).
Mit Erfolgsgarantie
Um Dir das Dabeisein zu erleichtern, habe ich hier 13 ultimative Tipps zusammengestellt. Ein Frust-Knigge sozusagen, denn Jammern gehört zum guten Ton. Schließlich wollen wir ja nicht angenehm auffallen!
Und das Beste ist: Sie funktionieren!!
Mit Garantie!
Ich kann Dir das aus eigener Erfahrung versichern. Ich hab sie alle ausprobiert!
Also, auf denn.
Wenn Du sie beherzigst, bist Du bestens gerüstet für ein Leben im Frust.
Es könnte natürlich auch sein, dass Du keine Lust hast, Dir diese Mühe zu machen (wobei, keine Bange, so schwer ist das nicht) – Sei Dir aber der Gefahren bewusst: Dir droht dann ein Leben mit viel Freude und Glück. Und Du willst ja nicht aus dem Rahmen fallen, oder?
Also, hier sind sie, die 13 ultimatven, unwiderstehlichen, erfolgsgarantierenden, todsicheren Tipps für ein Leben im Frust:
1. Halte an behindernden Glaubenssätzen fest
Festhalten ist immer gut. Da weiß man, was man hat.
Ganz besonders gilt das für Deine Glaubenssätze, denn die haben Dich schließlich bisher durch´s Leben gebracht. Und wenn es behindernde Glaubenssätze sind, steht dem Frust nichts mehr im Weg.
“ Das kann ich nicht“, „Das Leben ist hart“, „ich bin viel zu schüchtern (häßlich, dick, langweilig…) um je einen Partner zu finden“, „die Welt ist schlecht, die Menschen sind schlecht …“
Mit diesen verinnerlichten Wahrheiten, wird es Dir ohne Mühe gelingen, auf der Stelle zu treten, keinen Erfolg feiern zu müssen, es gemütlich,warm und langweilig zu haben. Eine hervorragede Möglichkeit, immer wieder Frust zu erleben.
Und: „Frust gehört zum Leben einfach dazu“, deshalb solltest Du auch an Deinen Glaubenssätzen festhalten. Alles Andere würde ja schließlich diesem Glaubenssatz widersprechen.
2. Halte alles für selbstverständlich (oder beklage Dich)
Du bist gesund, du kannst laufen, sehen, hören, Du hast eine Wohnung, einen Job, jeden Tag gefüllte Teller. Dein Herz macht quasi 115.200 Kniebeugen am Tag für Dich (das sind 42 Mio. im Jahr oder 2.943.360.000 in Deinem Leben. Und wenn Du ständig im Frust bist, wahrscheinlich noch einige mehr. -Wobei…)
Das ist ok so, denn das steht Dir ja schließlich auch zu. Warum solltest Du für etwas dankbar sein, was Du als selbstverständlich erachtest. Die Gefahr ist viel zu groß, dass Du Deinen Frust verlierst.
Wenn Du im Skiurlaub bist und hast wunderbares Wetter… Ist ja das Mindeste, was Du erwarten kannst, hast ja auch genügend Geld dafür bezahlt. Dieses Geld hast Du hart erarbeitet, in dem Job, der noch nicht einmal viel Spaß macht. Warum solltest Du dafür dankbar sein? Du hast Dir dieses Geld und den Urlaub schließlich verdient. Da ist ja wohl schönes Wetter nicht zu viel verlangt.
Und wenn das Wetter nicht so gut ist (und, sind wir mal ehrlich, wann ist es das denn schon mal?), dann beklage Dich darüber! Es kann doch wohl nicht sein, dass Du so viel durch Deinen harten Job sauer verdientes Geld ausgibst und dann dieses bescheuerte Wetter?
Gut so. Nur keine Dankbarkeit. Die könnte Dich nur rausbringen aus Deinem Frust. Nach dem Motto von Francis Bacon:
Nicht die Glücklichen sind dankbar, es sind die Dankbaren, die glücklich sind Klick um zu Tweeten
3. Sei nett, sag nicht nein
Das verstehst Du jetzt nicht? Du glaubst, wenn Du immer nett bist, zu allem Ja sagst (auch wenn Du es eigentlich nicht meinst; aber man muss ja Opfer bringen), dann wirst Du eher glücklicher? Alle werden Dich lieben, Du wirst dazu gehören?
Everybody´s Darling? – Everybod´s Depp.
Also, keine Gefahr. Sei einfach immer nett, sag Ja mit säuerlichem Gesicht. Dein Frust wird sich ins Unermessliche steigern, Du wirst das Meiste ohne Freude tun, dafür aber in der Erwartungshaltung, belohnt zu werden.
Die Gefahr, dass andere Dich dafür mögen, ist auch nicht sonderlich groß. Denn niemand wird wissen, wo er mit Dir dran ist, niemand weiß, ob Du etwas gern für ihn tust, oder nur, damit Du etwas zurück bekommst. Alle werden befürchten, dass Du vorne Ja sagst und hinten schimpfst. Und schließlich, wie Byron Katie bemerkt:
Jedes unechte Ja ist ein Nein zu Dir selbst Klick um zu Tweeten
Vertrau mir: Es gibt kaum was Besseres als ein Nein zu Dir selbst für ein Leben im Frust.
4. Vergleiche Dich mit anderen
Auch ein schöner Tipp. Es wird immer jemanden geben, der das, was Du gut kannst noch besser kann. Auf den schau, vergleiche Dich mit ihm. Dann erscheint Dir das, was Du glaubtest gut zu können, schon nicht mehr als so gut. Es geht immer noch besser.
5. Sei perfekt
Jawohl, es geht immer noch besser. Deshalb gib Dich nicht zufrieden, bis Du keine Fehler, Unebenheiten, Ecken und Kanten mehr entdeckst. Also eigentlich nie. Strebe nach Perfektion, das Beste ist für Dich grad gut genug. Drunter solltest Du´s nicht machen. Eine unerschöpfliche Quelle für Frust.
6. Urteile über andere
Urteile über das, was Du bei anderen beobachtest. Teile sie ein in Gute und Böse, Egoisten oder Wohltäter. Es handelt sowieso jeder nur, um das Beste für sich rauszuholen ohne Rücksicht auf Deine Bedürfnisse.
Wenn Dir einer die Vorfahrt nimmt, dann nicht etwa, weil er Dich nicht gesehen hat. Nein, das ist einfach ein rücksichtsloser Egoist, der nur an sich denkt. Oder er wollte Dir eins auswischen.
Die aufgetakelte Tussi im Chefbüro hat nicht etwa einen Sinn für Schönheit. Nein, die will sich nur beim Boss einschmeicheln.
Urteile über andere und das was sie tun, und Du wirst nur schwer in Verbindung mit ihnen kommen. Ein hervorragendes Frustmittel.
7. Urteile über Dich selbst
Fast noch besser. „oh ich Idiot, hätte ich doch…“ „ich bin so blöd“, lern diese Sätze auswendig, sag sie Dir immer wieder, beurteile und verurteile das, was Du tust und schau nicht auf die Bedürfnsse dahinter. Du wist glücklich im Frust bleiben.
8. Behalte immer Recht
Kämpfe solange, bis man Dir Recht gibt, gib Dir keine Blöße.
Deine Wahrheit ist die Wahrheit, daher müssen alle anderen irren. Und der Wahrheit muss zum Sieg verholfen werden.
Wenn Du dann noch jemanden triffst, der das auch so sieht, (und davon gibt es ja zum Frust nicht wenige), dann ist stundenlanges Frustvergnügen garantiert.
Bei vielen klugen Menschen, die ich allerdings nicht verdächtige, dieses Vergnügen teilen zu wollen, habe ich immer wieder folgenden Satz gelesen (Eckart Tolle sagt das, Marshall Rosenberg, bei Byron Katie oder Chuck Spezzano ist er zu lesen, ursprünglich stammt er wohl aus dem „Kurs in Wundern“):
Du kannst Recht haben oder glücklich sein. Beides zusammen geht nicht. Klick um zu TweetenLetzteres willst Du schließlich nicht. Also behalte immer Recht!
9. Behalte Deine Wünsche für Dich
Vor allem in Partnerschaften ein probates Mittel.
Wenn der Andere Dich wirklich liebt, wird er wohl Deine Wünsche erraten können. Das wirst Du wohl erwarten können, auch wenn Du selbst oft nicht mal weißt, was Du willst. Der andere hat dafür zu sorgen, dass Deine Wünsche erfüllt werden. Deine Wünsche zu äußern, würde dem anderen nur die Chance einräumen, Deinen Wunsch zu kennen und ihn dann evtl. zu erfüllen. Viel zu gefährlich.
Deine Wünsche für Dich zu behalten hat in dieser Situation noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Du bleibst mit Deinem Frust nicht allein. Deine Partnerschaft wird erfüllt davon sein.
10. Denke viel darüber nach, was man sollte, könnte, müsste…
All diese wunderschönen Wörterchen: „sollte“, „müsste“, „aber“, „eigentlich“ … in Deinen Gedanken und Worten zeigen Dir an: Du bist auf dem richtigen Weg zum Frust. Denn so wie es ist, ist es nicht gut. Es sollte eigentlich anders sein, aber so ist es nun mal nicht und deswegen müsste man eigentlich was tun. Herrlich.
11. Bade Dich in Selbstmitleid
„Wie schlecht geht mir´s doch. Gibt es noch jemandem, dem es so schlecht geht? Kann ich mir nicht vorstellen. In meiner Wohnung versammelt sich das Unglück dieser Welt. Ich bin der Ärmste; warum immer ich?“ Jaaaaa, spürst Du den wohltuenden Frust?
Du bist das Opfer, Du kannst nichts machen. Und das darf jeder hören.
Aber: bitte verwechsle nicht Selbstmitleid mit Selbstmitgefühl. Letzteres würde nur Deinen inneren Frieden vergrößern, denn es bringt Dich an den Ort, an dem Du Verständnis für Dich hast und merkst, dass alle Macht bei Dir liegt. Du kannst es leicht daran erkennen, dass sich Dein Opfergefühl auflöst. Also hüte Dich davor.
12. Wäge ab, sei vorsichtig, hör auf Deine Angst
Das ist wie mit den Glaubenssätzen. Was man hat, hat man. Mach nichts Neues, Du weißt nicht, was dabei heraus kommt.
Hör auf Deine Angst, wenn sie sagt, „das ist viel zu gefährlich“ (aber schau sie ja nicht so genau an und veruch zu verstehen, was hinter Deiner Angst liegt). Beherzige zum Frusterhalt den Satz: Besser das bekannte Unglück als das unbekannte Glück.
13. Gönn Dir keine Ruhe
Auf keinen Fall mal innehalten, denn das Leben ist so kurz, und es gibt so viel zu tun. Da ist das Innehalten reine Zeitverschwendung. Außerdem könnte es passieren, dass Du Bekanntschaft machst mit Deinen Gefühlen, mit Deinen Bedürfnissen, mit Dir selbst. Und dann könnte der Frust abgelöst werden von echter Trauer oder gar Glück. Und das willst Du ja schließlich nicht.
…
So das war´s erstmal. Natürlich ohne Anspuch auf Vollständigkeit. Es gibt sicher noch einige Haltungen und Lebensweisen, die uns helfen, das Leben im Frust zu halten. Da vertrau ich ganz auf Deine Kreativität. Du kannst es uns auch gern in den Kommentaren unten mitteilen, was Du noch für Möglichkeiten siehst. Immer gerne. Ich freu mich drauf. Wenn Du noch jemanden kennst, der dazu gehören will, dann teile mit Ihm diese Tipps.
Solltest Du allerdings nach dem Lesen dieses Artikels zu der Einsicht gelagen, dass Frust nun doch nicht unbedingt das ist, wonach Du suchst… Es liegt ganz bei Dir. Du hast es in der Hand. Ganz ehrlich.
Und für diesen Fall (aber nur für diesen) zum Schluss noch ein Tipp (völlig kostenlos, gratis und quasi obendrauf).
Dreh einfach die Aussagen der 13 Tipps rum und verkehre sie ins Gegnteil.
In diesem Sinne:
Viel Glück!!
Und vergiss nicht, Frieden ist möglich,
liebe Grüße, Peter
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Köstlich. Ich kenn da auch so jemand, der immer stets zu allem und jedem was zu nörgeln hat und anstatt was zu ändern, tut er es weiter und weiter, obwohl er genau weiss, dass er leidet. Ich find sowas arg nervtötend.
Yep. Und der Schlüssel liegt gleich nebenan… 😉
Vorab schon mal danke….
Aber gerne doch, Jürgen 😉