Botox lähmt Empathie. Und was bedeutet das für Dich?

Botox lähmt Empathie2Botox für die Schönheit

Neulich hab ich in unserer Tageszeitung (Die Rheinpfalz, 02. Juni 2016) einen sehr interessanten Bericht gelesen, den ich hier mit Dir teilen will. Auch die Erkenntnisse, die sich für mich daraus ergeben, will ich Dir nicht vorenthalten.

Wahrscheinlich hast Du schon mal was von Botox gehört.

Botox, der abgekürzte Name des Botulinum Toxin A, das von einem Bakterium gebildet wird, ist ein Gift, das Nervenzellen lähmt, die für Muskelbewegungen zuständig sind.

Es wird in der Medizin u.a. eingesetzt, um die Gesichtsmuskeln zu lähmen, wodurch Falten verschwinden und das Gesicht jugendlich und frisch aussieht. Der Markt der Schönheitsmedizin boomt und die Hersteller von Botox setzen mit diesem „Gift“ jährlich über 2 Milliarden Dollar um.

Unsere Gefühle hängen am Gesichtsausdruck

Das, was Charles Darwin schon wusste, nämlich, dass Emotionen stark vom eigenen Gesichtsausdruck abhängen, wurde in zahlreichen Studien inzwischen bestätigt gefunden.

Botox lähmt Muskeln, Gefühl und Empathie

Und Wissenschaftler haben nun die interessante Entdeckung gemacht, dass Botox nicht nur die Gesichtsmuskeln lähmt, und damit unser eigenes Gefühlserleben. Durch Botox wird darüber hinaus sogar die Fähigkeit vermindert, die Gefühle anderer zu lesen. Das was wir unter Empathie vertstehen.

    • In verschiedenen Studien wurden bei den Testpersonen kaum noch Aktivität in den emotionalen Hirnregionen nachgewiesen, nachdem man ihr Gesicht mit Botox behandelt hatte.
    • Die Neurobiologin J. Baumeister wies nach, dass Tetspersonen nach einer Botoxbehandlung zwar noch die Gefühle auf Bildern, die Gesichter mit starker Mimik zeigten, einordnen konnten. Feinere Mimikveränderungen konnten sie allerdings im Unterschied zu Menschen ohne Botox nicht mehr erkennen. (Artikel in Science daily). Außerdem waren sie viel langsamer in der Einordnung von Gefühlsausdrücken auf Gesichtern.
    •  D. Havas wies mit seinem Team nach, dass mit Botox behandelte Personen im Durchschnit 1 sec. länger brauchten um den Gefühlsinhalt eines gelesenen Satzes zu erfassen als ohne Botox. Solche Sätze waren z. B.:  „Der aufdringliche Vertreter am Telefon lässt Sie nicht zum Abendessen zurückkehren“ für einen Satz, der Ärger auslöst; oder „Sie verabschieden sich von einem guten Freund, den Sie nie wieder sehen werden“ für Traurigkeit. (Cosmetic Use of Botulinum Toxin-A Affects Processing of Emotional Language).

Gefühl braucht ein Gesicht

Wie sind diese Befunde zu erklären, da die Substanz doch seine direkte Wirkung ausschließlich auf motorische Nerven hat?

Die Interpretation ist in allen Fällen die, dass es offensichtlich die Beweglichkeit der Gesichtsmuskeln braucht, um die entsprechenden emotionalen Zentren im Gehirn optimal zu aktivieren. Denn über Rückmeldemechanismen erhalten diese Gehirnzentren Signale auch von motorischen Nerven.
Der (meist unwillkürliche) Gesichtsausdruck ist über diese Feedbackmechanismen ein notwendiger Bestandteil bei dem komplexen Geschehen von Erkennen, Spüren und Lesen von Gefühlen. 

Fehlende motorische Aktivität der Gesichtsmuskeln führt somit dazu, dass die emotionalen Zentren des Gehirns, und wohl auch die, die für Empathie und Mitgefühl zuständig sind,  „einschlafen“.

Botox lähmt nicht nur die Gesichtsmuskeln, es führt zu einer Abnahme von Empathie Klick um zu Tweeten.

Empathiefähigkeit trainieren

Dies könnte im Umkehrschluss bedeuten, dass sich nicht nur körperliches Wohlbefinden durch unsere Körperhaltung beeinflussen lässt (s. 10 Körperhaltungen für sofortiges Wohlgefühl ), sondern dass man auch ganz gezielt durch lebhafte Mimik Empathie trainieren kann.

Was können wir daraus lernen?  Ich denke, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage:

„Lächle öfter und Du wirst dadurch die empathische  Verbindung zu Deinen Mitmenschen vertiefen!“

Lieben Gruß, Peter

 

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